Letzten Dienstag habe ich ihn noch gelobt. Günstig gekauft, bisher nur der Wechsel vom Thermostat[1] als Reparatur und kein wirklich nennenswerter Ölverbrauch auf inzwischen 4'000 km. Tja... Ich habe ihn eben gelobt.
Vier Tage später nach 40 km Fahrt schmeckt die Luft beim Aussteigen nicht wirklich angenehm. Kurz mit der Handfläche auf die Radkappe und schon war klar: »Hinten links löst sich die Bremse nicht mehr vollständig«.
Da ich ohnehin nichts mehr mit dem PKW zu erledigen hatte, konnte ich ihn stehen lassen und auf schönes Wetter warten. Dies war am heutigen Dienstag dann endlich der Fall. Also Radkappe runter, den Rost auf der alten Felge bewundern und runter mit dem Rad.
Natürlich muss das Heck vor der Montage auch noch angehoben werden. Mit dem originalen Wagenheber hochkurbeln? Wenn man einen guten, alten Rangierwagenheber hat, macht man es doch viel lieber damit.
Die Bremsen sind übrigens laut Verkäufer beidseitig im letzten Jahr erneuert worden. Auf Rückfrage im Audi Zentrum in Rosenheim – dort war zuvor das Serviceheft ja lückenlos geführt worden[2] – ist die Tätigkeit jedoch nicht bei ihnen erfolgt.
Tja, das rächt sich nun. Allerdings eben beim aktuellen Besitzer, also bei mir. Denn bei der Montage der neuen Bremsbeläge wurde offensichtlich auf Kupferpaste oder ein anderes Korrosionsschutz- und Schmiermittel gänzlich verzichtet.
Dementsprechend sahen Bremssattel und -beläge aus: Braun vom Rost, frei von jeglichem Rest eines Schmiermittels. Aus diesem Grund war klar, dass die andere Seite gleich anschließend ebenfalls behandelt werden musste.
So sehen Bremsbeläge aus, wenn sie mit einem passenden Schmiermittel versehen sind. Um ein paar Beispiele zu nennen: ATE »Plastilube« oder Liqui Moly 3077 »Bremsen-Anti-Quietsch-Paste«. Die gute, alte Kupferpaste soll man bei Fahrzeugen mit ABS nicht mehr verwenden, da es zu Störungen beim Sensor führen kann. Völliger Verzicht von einem Schmiermittel war aber sicherlich nicht damit gemeint.
Eigentlich selbstverständlich, aber trotzdem erwähne ich es: Natürlich müssen die Auflageflächen vor dem Aufbringen des Schmiermittels gereinigt werden. Dies erfolgt mit einer Feile. Schon bevor das Schmiermittel aufgebracht wird, ist das problemlose Gleiten der Beläge im Sattel zu überprüfen. Auch die Kontaktflächen im Sattel werden mit dem Schmiermittel behandelt.
Nach dem Zusammenbau der beiden Bremsen sieht es natürlich ein wenig seltsam aus. Zumal ich die übrigen Teile der Bremsanlage auch gleich mit der Stahlbürste hätte bearbeiten können. Ein wenig hitzebeständiger Lack auf den Sattel kann auch nicht schaden.
Das wird dann beim Wechsel auf die Sommerräder in zwei Wochen nachgeholt. Ja, ich bin noch immer auf Winterrädern unterwegs. Liegt aber auch daran, dass es gestern noch geschneit hat und die Temperaturen nicht nur am Abend teilweise nicht über 4°C kommen.
Eine kurze Testfahrt sowie eine längere Fahrt am Abend: Die Bremse funktioniert wieder wie sie soll und stellt sich auch wieder zurück.
Hätte man auch einfacher haben können... Vielleicht wäre das mit schicken Alufelgen nicht passiert. Der Kunststoffdeckel auf den Stahlfelgen deckt ja alles ab. Da sieht man nicht nur den Rost auf der Felge nicht mehr, sondern auch nicht wenn die Werkstatt die Bremsen »billig« gewartet hat.
- [1] b5.gaskutsche.de – Thermostat beim A4 (B5) tauschen lassen
- [2] b5.gaskutsche.de – So sollte ein Serviceheft immer aussehen
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