Die Autos wurden im Laufe der letzten Jahrzehnte immer sicherer. Verstärkte Bereiche im Rahmen und in den Türen, pyrotechnische Zündsätze für Gurtstraffer und Airbags sowie eine im Ganzen durchdachte Konstruktion der Karosserie haben dazu beigetragen.
Was erst einmal bei einem Unfall von Vorteil ist, kann sich aber auch zum Nachteil entwickeln. Wenn man nach einem Unfall im Fahrzeug eingeklemmt ist, haben die Rettungskräfte auch mit den verstärkten Türen, Holmen und Einsätzen zu kämpfen. Dazu kommt noch die Gefahr einen noch nicht gezündeten pyrotechnischen Zündsatz mit der Blechschere zu beschädigen.
Da spielt es beinahe schon keine Rolle mehr wo sich die Batterie befindet oder wo überall im Fahrzeug Gasdruckfedern zu finden sind.
Damit den Rettungskräften im Falle eines Unfalles die Bergung nicht unnötig erschwert wird, gibt es die sogenannte »Rettungskarte«. Auf dieser Rettungskarte sind eben diese Komponenten verzeichnet und der Rettungsdienst kann beispielsweise das Fahrzeug mit dem Spreizer an einer dafür besser geeigneten Stelle öffnen.
Beim ADAC (und vielen anderen Stellen, später mehr dazu) erhält man vor Ort in einer Filiale eine Rettungskarte für das eigene Fahrzeug und einen neuen Mitgliedsaufkleber mit dem zusätzlichen Vermerk »Rettungskarte im Fahrzeug – Rescue sheet on board«.
Voraussetzung ist allerdings, dass der Hersteller des Fahrzeugs auch eine solche Rettungskarte erstellt hat. Der ADAC greift auf die Unterlagen der Fahrzeughersteller zurück beziehungsweise ist auf diese angewiesen. Bei exotischen und/oder älteren Fahrzeugen kann es sein, dass keine Rettungskarte existiert. Beim Audi A4 (B5) ist – auch rund 19 Jahre nach Markteinführung – eine Rettungskarte von Audi angefertigt worden.
Da sich der Aufkleber vom ADAC primär an Mitglieder richtet, soll der Zusatz für die Rettungskarte entfernt werden, wenn sich keine im Fahrzeug befindet. Wer kein ADAC-Mitglied ist oder nur den kleinen Aufkleber mit dem Hinweis auf die Rettungskarte verwenden will, kann natürlich auch den anderen Teil vom Aufkleber weglassen.
Ich habe den Aufkleber so wie er ist verwendet. Durch den Zusatz mit der Rettungskarte wird er noch ein wenig größer. Daher ist eine möglichst die Sicht nicht oder nur wenig einschränkende Platzierung sinnvoll.
Für mich war es die Ecke oben rechts auf der Windschutzscheibe. Der oberste Teil vom Aufkleber ist bereits im Farbkeil, den wichtigen Hinweis mit der Rettungskarte kann man sehr gut erkennen.
Ein für ADAC-Mitglieder positiver Effekt: Man hat auf der Rückseite des Aufklebers die diversen Rufnummern im Blick.
Die Servicenummern für Pannenhilfe, Info-Service und Stau-Info muss man so nicht lange suchen oder im Mobiltelefon eingespeichert haben.
Wie bereits oben erwähnt gibt es den Aufkleber auch bei anderen Institutionen. Die Rettungskarte ist kein deutscher Alleingang, sie wird auch im europäischen Ausland genutzt. Daher sind die Aufkleber international erhältlich und relativ ähnlich gestaltet. Das Warndreieck dient dabei als etabliertes Erkennungszeichen.
Auf der englischsprachigen Website www.rescuesheet.info[2] sind die Aufkleber einiger Automobilclubs dargestellt.
Wer kein Mitglied beim ADAC oder einem anderen Automobilclub ist, kann die Plakette auch kostenfrei bei Dekra und TÜV beziehen. Leider fehlt beim Aufkleber der Dekra das Warndreieck und er ist nur mit einem deutschsprachigen Hinweis versehen. [3]
Der TÜV Nord[4] bietet einen in blau und weiß gehaltenen Aufkleber an. Er erinnert irgendwie an den Aufkleber für Umweltzonen und hat leider ebenfalls kein Warndreieck und nur eine deutschsprachige Beschriftung.
Vielleicht ändern die beiden zuletzt genannten Prüforganisationen die Gestaltung ihrer Aufkleber noch ab. Wünschenswert wäre es jedenfalls. Eine mehrsprachige Beschriftung, zumindest zusätzlich in Englisch, wäre ebenfalls meiner Meinung nach von Vorteil.
- [1] www.adac.de – ADAC Info - Sicherheit - ADAC-Rettungskarte
- [2] www.rescuesheet.info – How to get the rescue sheet into your car - FIA Foundation for the Automobile and Society (englisch)
- [3] www.dekra.de – DEKRA Aufkeber „Rettungskarte im Fahrzeug“ jetzt kostenlos bestellen - DEKRA
- [4] www.tuev-nord.de – Rettungskarte - Service, Infos | TÜV NORD
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