»Du hast geschrieben das du in Österreich tankst. Ja rechnet sich das denn überhaupt?«
Ob es sich für die jeweilige Person beziehungsweise das jeweilige Fahrzeug rechnet muss man selbst ausrechnen. Im Falle des Audi A4 (B5) 1.6 mit zwischen 7 und 9 Litern auf 100 km ist es eine relativ einfache Rechnung.
Geht man einfach von 8 Litern aus, so zahlt man mit einer Tankfüllung in Deutschland derzeit etwa 12,50 Euro pro 100 km. Tankt man in Österreich kostet der verbrauchte Treibstoff etwa 11,10 Euro pro 100 km. Etwa 1,40 Euro pro 100 km bedeutet auf 1'000 km etwa 14 Euro, auf 10'000 km etwa 140 Euro Differenz.
Viel ist es also nicht, aber den Kundendienst hat man dann so gesehen schon zum Teil wieder drin und wer noch immer Angst vor E10 hat, tankt in Österreich nicht nur günstiger sondern auch nur maximal E5[1].
Natürlich spielt auch ein psychologischer Aspekt eine Rolle. Wer für unter 1,40 Euro tanken kann und über 1,50 Euro in Deutschland an den Tafeln der Tankstellen sieht, der fühlt sich beim Tanken von 1,399 Euro pro Liter natürlich deutlich im Vorteil.
Schwankungen im Tagesverlauf lassen übrigens die Differenz mal auf 20 Cent ansteigen, mal auf 10 Cent absinken.
Wieviel man am Ende wirklich spart könnte man nur dann wirklich festhalten, wenn man auch die jeweils täglichen Preisunterschiede akribisch festhält. Dennoch zählt unter dem Strich am Ende nur, was man tatsächlich ausgegeben hat. Daher auch die Fahrtkosten zur und von der Tankstelle in Österreich mit einberechnen. Bei mir sind es »nur« etwa 15 km wenn ich die Fahrt zur Tankstelle mit meinem Lebensmitteleinkauf für die Woche verbinde. Auf den 15 km verfahre ich somit schon einmal etwa 1,60 Euro (tagesaktueller Preis).
Wer sich den Tank also nicht entsprechend füllen kann, zahlt unter Umständen sogar noch drauf wenn die Anfahrt an die Tankstelle in Österreich deutlich länger ausfällt.
Wobei es da ja Mittel und Wege gibt. Wenn ich mich beim Tanken umschaue stehen häufig Kanister für 20 Liter neben den Fahrzeugen und werden ebenfalls befüllt. Auch die Tankstelle selbst hat die guten Stahlkanister vorrätig und bietet sie gleich neben dem Eingang geschickt platziert den Kunden an.
Legal ist das Einführen von 20 Litern nach Deutschland:
Grundsätzlich bestehen beim Verbringen von Energieerzeugnissen keine Mengenbegrenzungen. Kraftstoffe sind jedoch nur dann steuerfrei, wenn sie sich im Hauptbehälter (Kraftstofftank) oder/und Reservebehältern des Fahrzeugs bis zu einer Gesamtmenge von 20 Litern befinden. [...]
Quelle: www.zoll.de[2]
Ob die 20 Liter dabei in einem oder mehreren Kanistern mitgeführt werden spielt – zumindest gemäß der zitierten Formulierung – keine Rolle.
Unabhängig davon wo man tankt ist noch immer der rechte Fuß das beste Mittel um Kraftstoff und somit auch Geld zu sparen. Auf der Autobahn lag bei meinem A4 (B5) 1.6 die Differenz zwischen »gemütlich rechts mitschwimmen« und »flott links überholen« (im Rahmen der Möglichkeiten der 1.6 Liter Maschine auf 1,2 Tonnen Gewicht ) bei ziemlich genau 2 Liter. 2 Liter auf 100 km sind – in Deutschland getankt – immerhin auch über 3 Euro.
So gesehen braucht man nicht nach Österreich zu fahren wenn man bisher mit »Bleifuß« unterwegs war.
Mal abgesehen vom Sparpotenzial ist der rechte Fuß in diesen Tagen vermutlich sowieso ein wenig leichter. Der Herbst ist langsam aber sicher vorbei, der Winter kündigt sich schon mal als Frost auf der Scheibe an.
Da hilft auch strahlender Sonnenschein am Morgen nicht viel bei der im Schatten gelegenen Heckscheibe.
In diesem Sinne: Die Eiskratzer griffbereit haben, den rechten Fuß weniger schwer auf das Pedal stellen und der Winter kann kommen. Bleiben schon ein paar Euro mehr für Weihnachtsgeschenke oder alternativ Wischerblätter, Ölfilter und Wunderbäume übrig.
- [1] www.umweltbundesamt.at/ – Umweltbundesamt: Alkohol im Tank statt am Steuer
- [2] www.zoll.de – Zoll online - Beförderung zu privaten Zwecken
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