Eigentlich wollte ich mir erst für den Winter 2013/14 neue Winterreifen für den Audi kaufen. Aber da einer der beiden Räder an der Hinterachse permanent Luft verliert und Reifen sowie Felgen sowieso getauscht werden sollen, habe ich zwei Continental ContiWinterContact TS 850 gekauft.
Felgen habe ich jetzt[1] ja gerade zum Glück mehr, als ich gleichzeitig auf den Audi montieren könnte. Daher wurden die beiden Winterreifen gleich auf zwei Stahlfelgen montiert. Wenn jetzt noch der Schnee draußen verschwindet wie vom Wetterbericht für die folgende Woche angekündigt, können sie auch demnächst montiert werden.
Bis dahin bietet es sich an einen genaueren Blick auf die Reifen zu werfen. Wenn man schon mal nagelneue Sommer- und Winterreifen in der Garage liegen hat...
»Was ist eigentlich der Unterschied zwischen einem Sommer- und einem Winterreifen?«
Eine Frage, welche auch immer wieder in Foren auftaucht. Für einige ist die seit 4.12.2010 bestehende gesetzliche Winterreifenpflicht nur eine Geldmacherei der Reifenindustrie. Wegen solchen Personen musste wohl die frühere, schwammige Formulierung neu und dabei klar und scharf abgegrenzt definiert werden.
Die alte Formulierung war unpräzise und gab Fahrzeugbesitzern und -nutzern sehr viel Spielraum bezüglich der Auswahl der Bereifung bei Matsch und Schnee:
Quelle: §2 Abs. 3a StVO (Version vor dem 04.12.2010)
Der gleiche Absatz ist nun deutlich präziser formuliert:
Quelle: §2 Abs. 3a StVO (Version seit dem 04.12.2010)
Aber wieso sind Sommer- und Winterreifen so unterschiedlich wenn die Straßen weiß werden? Ein Blick auf das Profil der beiden nagelneuen Reifen in meiner Garage macht es deutlich:
Beim Winterreifen auf der linken Seite fällt schon das deutlich anders gestaltete Profil auf. Während der Sommerreifen auf der rechten Seite große, glatte Blöcke aufweist, sind die deutlich schmäleren Blöcke beim Winterreifen zudem noch mit Einschnitten versehen.
Bei den Linien handelt es sich um Lamellen, welche die Haftkraft erhöhen. Die Spitzen der Kanten werden bei Druck »verkippt« und so bohren sich die kleinen Spitzen in den Schnee und erhöhen auch auf Eis die Haftung.
Was auch häufig für Unverständnis sorgt: »Wenn in Deutschland gesetzlich 1,6 mm als Mindestprofil genügen, wieso soll man dann die Winterreifen schon bei 4 mm ausmustern?«
Ein neuer Winterreifen hat etwa 9 mm Profiltiefe. Schnee und Matsch können verdrängt werden, die sich selbst schärfenden Lamellen sind auch mit entsprechendem Material vorhanden. Wenn noch 4 mm übrig sind, wurden schon 5 mm vom Profil abgefahren. Die Verdrängung von Schnee hat deutlich abgenommen. Bei Regen sind die Reifen somit noch gut geeignet, bei Schneematsch und Schnee kommen sie jedoch an ihre Grenzen.
Daher ist beispielsweise in Österreich das Mindestprofil für Winterreifen gesetzlich auf 4 mm festgelegt worden. Die Haftung von Winterreifen mit weniger als 4 mm Profil sind in den alpinen Gebieten nicht mehr ausreichend. Selbst neue Winterreifen kommen an ihre Grenzen und es müssen Schneeketten auf den Pässen aufgezogen werden.
Was ich beim Reifenkauf nur marginal berücksichtigt habe: Die zulässige Höchstgeschwindigkeit der Reifen. Die Continental ContiWinterContact TS 850 haben den Geschwindigkeitsindex »T«. Somit darf man maximal 190 km/h mit ihnen fahren.
Aus diesem Grund muss sich nun »im Sichtfeld des Fahrers« ein entsprechender Aufkleber im Fahrzeug befinden. Aber Hand auf's Herz: 190 km/h im Winter? So schnell fahre ich ja nicht mal im Sommer.
Da sind mir trotz LPG[2] die Kosten pro 100 km beim Kraftstoff zu hoch.
Daher auf der Autobahn gemütlich mit 120 bis 140 km/h mitschwimmen und wenn dort Schnee liegen sollte ist man sowieso weit von 190 km/h entfernt. Zumindest wenn man einen gesunden Menschenverstand sein Eigen nennen kann.
Die Höchstgeschwindigkeit vom A4 (B5) 1.6 mit ADP liegt laut Schein ohnehin nur bei 192 km/h. Bis er die erreicht hat dauert es einfach zu lang.
- [1] b5.gaskutsche.de – Neue (alte) Felgen für den Audi A4 (B5)
- [2] b5.gaskutsche.de – KME Diego G3 im Audi A4 (B5)
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